Der vorliegende Artikel beschäftigt sich in einem internationalen Vergleich mit Theorien, Thesen und Begriffen zum Thema Modernisierungsverlierer. Es wird eine Typologie entwickelt, in der objektive und subjektive Merkmale von Verlierern gemeinsam berücksichtigt werden. Diese Typologie umfasst vier Gruppen – die absoluten Gewinner und Verlierer sowie die vermeintlichen Gewinner und Verlierer. Die Analyse prüft u. a., ob und inwiefern Merkmale der Gewinner- und Verlierergruppen politische Einstellungen dieser Personengruppen (Einordnung im politischen Links-Rechts-Spektrum) beeinflussen. Darüber hinaus wird gezeigt, dass die Anteile von Modernisierungsverlierern und -gewinnern nicht nur Folgen ökonomischer Entwicklungen sind, sondern auch durch politische Maßnahmen (besonders staatliche Sozialausgaben) beeinflusst werden können.
Die vorliegende Erkundungsstudie beschäftigt sich mit der Entwicklung des Alkoholkonsums und alkoholbezogener Probleme von Wiener Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 1990 und 2001. Dafür wurde eine Sekundäranalyse von quantitativen Daten durchgeführt, die in diesem Zeitraum erhoben worden waren, die sowohl auf einen Rückgang des intensiven Konsums als auch der Folgeprobleme schließen lässt. Außerdem wurden 21 Leitfadeninterviews durchgeführt, um aktuell bestehende jugendliche Problemgruppen im Zusammenhang mit Alkohol zu erkunden. Dabei wurden vorwiegend Personen befragt, die sich im schulischen und außerschulischen Bereich mit Jugendlichen befassen. Aus diesen Leitfadeninterviews wird ersichtlich, dass Jugendliche/Jugendgruppen mit problematischen Trinkgewohnheiten und mehr oder minder ausgeprägten alkoholbezogenen Problemen in Wien vor allem in benachteiligten sozialen und geographischen Lagen zu finden sind. Abschließend werden Maßnahmen und Projekte diskutiert, mit denen in Wien auf die alkoholbezogenen Probleme Jugendlicher reagiert wird.
Kunst ist eine öffentliche Angelegenheit, weil ihr Sinn und Wert öffentlich konstituiert werden. Konflikte, die Kunstwerke auslösen können, betreffen daher oft Fragestellungen, die für die politische Gemeinschaft sehr wichtig sind. Den Sozialwissenschaften bietet die Beschäftigung mit Kunstkonflikten wertvolle Einblicke in jenes diskrete System von Normen, Institutionen und Praktiken, das Unterscheidungen zwischen dem Legitimen und dem Illegitimen, also dem Abweichenden-Devianten, schafft. Der Beitrag untersucht zwei Typen von öffentlichen Kunstkonflikten: (1) Konflikte, die zumindest
vordergründig die Interpretation und ästhetische Wertschätzung von Kunstwerken betreffen, und (2) Konflikte, die ausdrücklich die rechtliche Legitimität der Veröffentlichung eines Kunstwerkes in Frage stellen. Es folgen eine Erörterung der Ursachen für die Entstehung von Kunstkonflikten sowie eine Untersuchung von normativen Problemen, die aus dem Umgang mit Wertkonflikten resultieren. Diese kritische Diskussion ist unumgänglich, da die demokratische Qualität einer Gesellschaft von der Art und Weise abhängt, wie sie zu ihrer eigenen konflikthaften Verfasstheit steht.