2004 fanden in Österreich mehrere Wahlen statt, die einige machtpolitische Veränderungen ergaben. Der Beitrag befasst sich mit den Ergebnissen der Landtagswahlen in Kärnten, Salzburg und Vorarlberg, der Bundespräsidentschaftswahl und der Wahl zum Europäischen Parlament. Forschungsfragen sind die Veränderungen im Wahlverhalten, zentrale Wahlmotive, die Bedeutung der Parteien bzw. ihrer KandidatInnen und die Gründe der niedrigen Wahlbeteiligung. Schließlich werden das Phänomen der ehemaligen FPÖ-WählerInnen, der Erfolg der Liste Hans-Peter Martin sowie die Perspektiven für die einzelnen Parteien bzw. mögliche Koalitionsbildungen analysiert.
Ausgehend von einer Erklärung der Begriffe »Bildungsungleichheit«, »soziale Benachteiligung« und »direkte schulische Benachteiligung« und einem theoretischen Modell zur Erklärung der Bildungsungleichheit werden in dem Beitrag die Daten des Programme for International Student Assessment der OECD (PISA) aus dem Jahr 2000 re-analysiert. Folgende Fragen werden behandelt: Welcher Zusammenhang besteht zwischen alten und neuen sozialen Ungleichheitsdimensionen mit dem Besuch einer AHS-Oberstufe oder einer BHS? Lassen sich die Zusammenhänge durch Unterschiede im kulturellen Kapital und in den erworbenen Kompetenzen erklären? Berichten sozial benachteiligte SchülerInnen über ein schlechteres LehrerInnen-SchülerInnen-Verhältnis und fühlen sie sich weniger wohl? Die Ergebnisse zeigen, dass auch bei statistischer Kontrolle von Kompetenzunterschieden und Unterschieden im kulturellen Kapital Bildungsungleichheiten nach sozialer Herkunft und Geschlecht bestehen bleiben. Empirisch nicht nachgewiesen werden kann, dass Bildungsungleichheit durch die Schule verursacht wird.
Das Hochwasser im August 2002 verursachte in Österreich große Schäden. Die Gemeinde Schwertberg in Oberösterreich war vom Hochwasser besonders betroffen. Der Artikel untersucht die Situation in Schwertberg vor, während und nach dem Hochwasser und behandelt Themen wie Vorwarnung, Panik, Evakuierung und psychosoziale Folgen. Eine Erhebung in Form standardisierter Fragebögen sollte zusätzlich darüber Auskunft geben, ob und warum die Schwertberger Bevölkerung nach dem Hochwasser Vorsorgemaßnahmen durchgeführt hatte. Es stellte sich heraus, dass dies für jene zutraf, die durch das Hochwasser finanziellen Schaden erlitten hatten. Die Minderheit der Befragten, die keine Vorsorgemaßnahmen ergriffen, aber trotzdem geschädigt worden waren, betrachteten präventive Maßnahmen als sinnlos bzw. unmöglich. Der Artikel schließt mit Empfehlungen für bessere Vorsorgestrategien.
Der Artikel versucht der Frage nachzugehen, warum es im Zuge der europäischen Integration relativ schnell möglich war, große wirtschafts- und sozialpolitische Bereiche wie etwa den Kapitalverkehr zwischen den Mitgliedstaaten zu deregulieren, es gleichzeitig aber kaum Fortschritte gibt, die negativen Konsequenzen eines deregulierten Kapitalmarktes – wie zum Beispiel die verschärfte Steuerkonkurrenz zwischen den Mitgliedstaaten – mittels gemeinsamer europäischer Steuerpolitik zu beseitigen. Eine mögliche Erklärung dieses Phänomens liegt in der These der »Regulierungslücken«, die im Zuge der europäischen Integration in verschiedenen Bereichen entstanden sind. Im Folgenden soll diese These auf den Bereich der Finanzmärkte und des Kapitalverkehrs angewendet werden, um so eine mögliche Erklärung für die schleppende steuerpolitische Integration zu geben.
Es werden Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung über Mobilitätsorientierungen österreichischer WissenschaftlerInnen diskutiert, die zum Untersuchungszeitpunkt in den USA arbeiteten. Anhand von 21 Fallgeschichten wird eine Typologie von Mobilitätsorientierungen konstruiert, die drei Extreme enthält: Personen, die nach einem begrenzten Aufenthalt wieder nach Österreich zurückkehren; ForscherInnen, die sich transnationale Lebensstile aufgebaut haben (transnationale Mobilität); und eine dritte Gruppe, die dem Typus langfristiger Migration ohne klare Rückkehrabsicht entspricht. Einerseits werden die Ergebnisse mit einschlägigeneuropäischen Studien zum Thema verglichen, andererseits wird die spezifische Situation der InterviewpartnerInnen in Österreich beleuchtet: Da sie für sich selbst in der österreichischen Forschungslandschaft keine Möglichkeiten sehen, ihre Arbeit adäquat fortzusetzen, entwickeln sie spezifische Strategien, die etwa zu einer Verfestigung ihres Aufenthalts in den USA oder überhaupt zum Ausscheiden aus der Forschung führen können.