Die Fixierung auf den durchschnittlichen Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen verdeckt makroökonomisch verursachte soziale Einkommensunterschiede innerhalb der Frauen und innerhalb der Männer. Die gleichzeitige Einengung des Blickwinkels auf die ökonomischen Strukturen der Mikroebene, den Betrieb und den Haushalt, verhindert es, zu erkennen, dass der so genannte »Versorgungspflichtenmalus« (ein niedriges Einkommen wegen familiärer Versorgungspflichten) makroökonomisch betrachtet ein »kapitalistischer Produktivitätsmalus« ist – also ein geringeres Einkommen wegen der Ausübung von Tätigkeiten, die das Kapital nicht oder kaum vermehren. Es wird aufgezeigt, dass die Umwandlung des Sozialstaates in einen neoliberalen »schlanken« Staat für die sich aktuell verschlechternden Einkommenschancen vieler Frauen verantwortlich ist. Wenn die ökonomische Situation schlecht verdienender Frauen (und Männer) nachhaltig verbessert werden soll, darf eine möglichst hohe Rendite für investiertes Kapital nicht vorrangiges Ziel der wirtschaftlichen Organisation und der Arbeitsbewertung sein.
Der Aufsatz präsentiert einen Überblick über Ausmaß und Entwicklungstrends abhängiger Selbstständigkeit – das heißt im Graubereich zwischen selbstständiger und unselbstständiger Tätigkeit angesiedelter Beschäftigung – in sieben Ländern der Europäischen Union, namentlich Österreich, Deutschland, Dänemark, Großbritannien, Italien, Niederlande und Schweden. Ziel ist es, das Ausmaß und die rechtlichen Formen abhängiger Selbstständigkeit vorzustellen, die Entwicklung dieser Beschäftigungsform zu erklären sowie gewerkschaftliche Vertretungsstrukturen für diese Gruppe zu verorten. Im Zentrum steht die Frage, ob ein positiver Zusammenhang zwischen dem Ausmaß und der Verbreitung abhängiger Selbstständigkeit einerseits sowie der Bereitschaft und Fähigkeit von Gewerkschaften andererseits besteht, diese Gruppe in ihre Vertretungsdomäne zu integrieren. Es kann gezeigt werden, dass in jenen Wirtschaftsbereichen, in denen abhängig Selbstständige vermehrt eingesetzt werden, auch die entsprechenden Gewerkschaften – zeitlich verzögert – mit Vertretungsangeboten reagieren.
Seit Anfang 2004 gibt es in Österreich neben der Zeit im Bild des ORF noch zwei weitere österreichische Fernseh-Nachrichtensendungen: ATVplus Aktuell und die ProSieben Austria Top News treten (werk-) täglich in Konkurrenz zur ZiB 1. Der Vergleich dieser drei voneinander unabhängigen TV-Nachrichten bietet sich auch unter dem Gesichtspunkt an, dass sich nun Sendungen einer öffentlich-rechtlichen Anstalt und von zwei privaten Anbietern gegenüberstehen. Der vorliegende Text fasst einige Ergebnisse einer Inhaltsanalyse der drei Sendungen zusammen, die von September bis Oktober 2004 und von Mai bis Juni 2005 durchgeführt wurde. Zentrale Fragestellung war, ob und wie sich Form und Inhalt der Nachrichten unterscheiden – besonders im Bereich der politischen Berichterstattung. Es zeigen sich insgesamt deutliche quantitative wie qualitative Unterschiede – einerseits im Hinblick auf Ausmaß und Inhalte der politischen Information, andererseits im Hinblick auf die Interpretation und Bewertung der Themen.
Disperse (d. h. zerstreute) Siedlungsentwicklung führt zu großen Belastungen der Ressourcen und zu einer Fülle von raumstrukturell bedingten Nutzungskonflikten. Obwohl darüber sowie über deren Folgen weitgehend Einigkeit herrscht, gibt es hinsichtlich der quantitativen Kosten bisher wenig konkrete Aussagen. Eine im Frühjahr 2004 im oberösterreichischen Zentralraum durchgeführte Motivenuntersuchung zum Wohnstandortwechsel sowie die Quantifizierung der Folgekosten der mangelhaft vernetzten Raumstruktur auf Basis eines nachfrageorientierten Verkehrsmodells schließen diese Lücke. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen für die gewählte Untersuchungsregion, dass durch kompakte Raumstrukturen selbst bei sehr vorsichtiger Berechnung Kosten in der Höhe von jährlich 3,4 Mio. € eingespart werden können.