Politik auf Instagram: Bildstrategien von Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen im
Bundespräsidentschaftswahlkampf 2016
Der Beitrag beschäftigt sich mit der strategischen Nutzung der Social-Media-Plattform Instagram im Zuge des österreichischen Bundespräsidentschaftswahlkampfs 2016. Auf Basis einer Bildtypenanalyse von 1.057 Postings der Stichwahlkandidaten Norbert Hofer (FPÖ) und Alexander Van der Bellen (unabhängig) geht der Beitrag auf Auswahl- und Darstellungsroutinen der Accounts ein und rekonstruiert ihre bildstrategischen Ausrichtungen in vergleichender Perspektive. Damit wird erstmals eine umfassende Untersuchung von Kampagnenfunktionen einer Social-Media-Plattform im österreichischen Wahlkampf auf Basis bildspezifischer Gestaltungsmittel vorgelegt.
This article addresses the strategic use of the social media platform Instagram during the 2016 Austrian presidential election campaign. Based on a visual analysis of 1,057 postings from the run-off candidates Norbert Hofer (Austrian Freedom Party) and Alexander Van der Bellen (independent), the article follows the routines of selection and visual portrayal of the accounts, and reconstructs their strategic direction from a comparative perspective. The article presents a first comprehensive analysis of campaign functions of a social media platform during an Austrian campaign with a focus on visual aspects.
Der vorliegende Artikel zur Menschenrechtsbildung untersucht die Rahmenbedingungen der schulischen Menschenrechtsbildung. Anhand internationaler Forschungsergebnisse zur Menschenrechtsbildung wird der Frage nachgegangen, welche Faktoren eine positive Wirkung der Bildungsinhalte begünstigen. Die Darstellung jener Aspekte, die Beachtung finden sollten, damit Menschenrechtsbildung tatsächlich längerfristig positives Potenzial bei den SchülerInnen entfalten kann, bildet den Kern des Interesses. Es folgt eine Untersuchung der internationalen Fortschritte bei der Umsetzung dieser Bildungsmaßnahmen und Inhalte. Anhand der Situation der schulischen Menschenrechtsbildung in Österreich wird exemplarisch für westliche Staaten untersucht, welche konkreten Herausforderungen bei der Etablierung im Schulalltag auftreten können.
This article describes the framework conditions for human rights education at schools. Factors, which lead to positive effects of the educational effort, are identified on the basis of results of international research. Of particular interest is to find out, how human rights education can develop the long term potential of pupils. By describing the situation of human rights education in Austrian schools, challenges of implementation are being referred to finally.
Die Smart City in kleinen und mittleren österreichischen Städten aus akteurs- und prozessbezogener
Governance-Sicht – Transformation der städtischen Governance?
Die Smart City ist gegenwärtig ein wirkmächtiges Modell, das basierend auf dem Einsatz von neuen Technologien (vor allem Informations- und Kommunikationstechnologien) eine energieeffiziente, ressourcenschonende und die Lebensqualität steigernde Stadtentwicklung verspricht. Durch die Smart-City-Governance wird zunehmend definiert, welche Akteur_innen an der Stadtentwicklung teilnehmen, durch welche Strukturen und Prozesse deren Einbindung erfolgt, sowie wie sich Strukturen und Prozesse innerhalb der lokalen politisch-administrativen Systeme verändern. Dieser Artikel zielt auf das Verstehen und das Einordnen der Smart-City-Governance im Hinblick auf Akteur_innen, Akteur_innenkonstellationen und das Transformationspotenzial der städtischen Governance in drei kleinen und mittleren österreichischen Städten ab. Dabei zeigt sich, dass dieses Transformationspotenzial aufgrund unterschiedlicher Ausgangsbedingungen nur in unterschiedlichem, teilweise geringem Ausmaß ausgeschöpft wurde.
The smart city represents currently an influential model, which basically promises to realize – based on the intensive use of new technologies (mainly IC) – an urban development, which is energy efficient, protects environmental resources and enhances the quality of life of all inhabitants. Smart city governance predominantly defines, which and through which structures and processes actors are involved and how structures and processes within local political-administrative systems are changed. This article focuses on understanding and qualifying the smart city governance of three selected Austrian small- and medium-sized cities in terms of actors, constellations of actors and the potential of transforming urban governance. The empirical analysis exhibits that these potentials are only partially realized in these cities (also in different formats), mainly due to different contextual factors.
Die arbeits- und industriesoziologischen Diskussionen um Subjektivierung und Prekarisierung nähern sich in der These an, dass im flexibilisierten Kapitalismus Marktlogiken und -risiken immer tiefgehender auf die Subjekte durchschlagen. Empirisch aber sind Flexibilisierung und Entgrenzung weiterhin Gegenstand alltäglicher sozialer Auseinandersetzungen. Auf Basis von empirischen Fallstudien im österreichischen Reinigungsgewerbe zeigt der Beitrag, wie gerade im Bereich hochflexibler »Einfach«-Dienstleistungsarbeit betriebliche Sozialordnungen und Reziprozitätsbeziehungen flexible Arbeit erst ermöglichen.
In the sociological discussions on the subjectivation and precarization of work, there is a broad consensus on the idea that logics and risks of the market in flexibilized capitalism increasingly affect workers. Empirically, however, flexibilization and the removal of boundaries with regard to work are still a matter of everyday social conflict and negotiation. Based on empirical case studies in the cleaning sector, this contribution illustrates how company social relationships and reciprocity relations render flexible work possible in the first place in this field of highly flexible low-skill service work.
Sozialwissenschaftliche Methoden in der geschichtsdidaktischen Forschung. Potenziale und Herausforderungen dargestellt anhand von Experteninterviews und Unterrichtsbeobachtungen
Die Geschichtsdidaktik hat sich in den letzten Jahren als eigenständige Wissenschaftsdisziplin etabliert, versteht sich jedoch als Teil der Geschichtswissenschaften. Dennoch werden in der empirischen Geschichtsdidaktik, die eine von drei Säulen, neben Theorie und Pragmatik, darstellt, kaum geschichtswissenschaftliche, sondern hauptsächlich sozialwissenschaftliche Methoden für die Datenerhebung angewandt. Aufgrund der Anbindung an die fachspezifischen Theorien kommt es aber trotz ähnlicher technischer Vorgangsweisen zu anderen Interpretationsvorgängen. Ein wichtiges, wenn auch nicht das einzige Forschungsfeld, stellt der schulische Geschichtsunterricht dar. Experteninterviews dienen insbesondere dazu, Planungs- und Handlungswissen sowie subjektive Theorien, also durch Erfahrung gewonnenes oftmals unbewusstes Professionswissen, von Lehrkräften zu ermitteln. Unterrichtsbeobachtungen sind hingegen eine wichtige Möglichkeit, Lernprozesse zu erforschen.
The didactics of history has established itself as an independent scientific subdiscipline in the last few years, but it is understood as part of history. Nevertheless, in empirical studies, which present one of three pillars, in addition to theory and pragmatics, hardly historical, but mainly social scientific methods in regard to data collection are applied. However, due to the connection to specific historical theories, results are possibly interpreted in a different way, even though similar technical methods are used. A major field of research is the history lesson in schools. Expert interviews serve, in particular, on the one hand to determine the planning, action and subjective theories of teachers. Teaching observations, on the other hand, are an important way to explore learning processes.